Möggers 21.–22.05.2016

"es war ein fulminantes Wochenende..."

Da weiß Mann überhaupt nicht so richtig wie man den Text jetzt anfängt. Kurz gesagt das ganze Paket vom Wochenende im Österreichischem Möggers ist einfach unbeschreiblich. Direkt an der Grenze zu Deutschland, im Vorarlberg, findet man das  Örtchen auf der Landkarte. Ein typisches Alpen Dorf, wo dich früh der Hahn weckt und Du Tagsüber von Kuh Glocken bei Laune gehalten wirst. Das soll keines Wegs den Eindruck vermitteln, dass in der Gegend nur Alm-Öhi`s unterwegs sind und/oder der Tag mit Jodeln auf der Alm verbracht wird. Das ganz und gar nicht! Die Veranstaltung war schon richtig fett organisiert. Die Gegend ist ein Traum von einer Landschaft! Perfekt um in Ruhe die Seele baumeln zu lassen.

„Seele baumeln lassen…“ Nicht an diesem dritten Mai Wochenende! Da hörte man vielleicht früh noch den Hahn als Wecker Ersatz, aber dann dürfte man nur noch die Motorengeräusche der gut 250 Fahrer in der Alm gehört haben. Okay zwischendurch noch das anheizen der Meute durch den Streckensprecher Lukas Greussing. Und das wohl bis zum Bodensee, der direkt am Fuße der Bergregion gelegen ist.

Gut 300 Helfer waren am Wochenende im Einsatz um DAS auf die Beine zu stellen. Wenn man bedenkt das Möggers gerade mal 560 Einwohner hat, dann sollte der ein oder andere Hof leer gestanden haben. Selbst ein in Gips gelegter Arm konnte einen Streckenposten nicht davon abhalten dabei zu sein. Nikki Lauda hätte wohl wieder den Hut gezogen.

250 Piloten stellten sich der Herausforderung Qualifikation. Um sich das Verhältnis oder die Zusammenhänge dahin gehend vorstellen zu können, sei noch erwähnt das am Sonntag zu den Rennen definitiv „nur“ jeweils 40 Piloten in den drei Klassen am Gatter stehen. Der Rest kann bereits am Samstag seine sieben Sachen packen und sich sprichwörtlich vom „Acker machen“. Bedenkt man nun noch dass das komplette Fahrerfeld aus ganz Europa angereist ist, dürfte schnell klar sein, dass die Stimmung auf dem Heimweg nicht immer so rosig ist. Die andere Seite der Medaille sieht für die qualifizierten zwei Rennen vor, die in Sachen Streckenbeschaffenheit, der einer WM nichts nachsteht.

Im Junior Cup zeigte Rene Hofer mit gut zwei Sekunden auf den Zweitplatzierten Matias Vesterinen im Qualifying das vor heimischer Kulisse keine Gefangenen gemacht werden.

Rene Hofer #11
Rene Hofer #11

Aus deutscher Sicht hielt Laurenz Falke mit dem sechsten Startplatz die Fahnen hoch. Einer der vom Pech verfolgtem an diesem Wochenende war Phil Niklas Löb. Im Qualifying reichte es nicht ganz zur direkten Qualifikation für Sonntag. Alle Hoffnungen gingen in das Last Chance Rennen. Das da alles passen muss um noch einen der Startplätze zu sichern ist kein Geheimnis. Am Start direkt im Vorderen Feld, endeten die Hoffnungen nach der ersten Kurve. Löb wurde an den Rand gedrängt und stürzte. Als letzter die Verfolgung aufzunehmen, hat dann nur noch einen Trainingseffekt. Der Hessencup Meister muss weiter Geduld haben um endlich bei der großen Show mitmischen zu können. Am Sonntag im Lauf eins hätte es für Hofer nicht schlechter laufen können. Ausfall durch Motorschaden und somit null Punkte. Nach Rennabbruch durch Sturz eines Piloten durfte sich Cameron Durow auf die ersten 25 Punkte freuen. Im zweiten Lauf zeigte Hofer das er nicht willkürlich in das Kini KTM Junior Pro Team aufgenommen wurde. Früh in Führung gegangen, baute er diese kontinuierlich aus und betrieb somit zumindest Schadensbegrenzung in Sachen Meisterschaft. Den Tagessieg und das Red Plate holte sich Maksim Kraev. Am Ende des Tages auf Platz vier, der deutsche Fahrer Maximilian Spies.

Die Klasse Youngster ist immer für eine Überraschung gut. Der bis dato „unauffällige“ Österreicher Michael Sandner, beflügelt vom Jubel der Zuschauer, führte das Feld sechs Runden lang an. Dann war Schluss mit lustig und Bas Vaessen und Nathan Renkens überholten den Führenden. Stefan Ekerold konnte zwar auf Sandner aufschließen, zum Überholen reichte es jedoch nicht. Im Verlauf des Rennens wurde er dann noch von  Luca Nijenhuis kassiert. Kurz vorm Schluss stürzten beide an der Spitze. Bas Vaessen saß relativ schnell wieder auf dem Motorrad und holte den ersten Sieg bei den Youngster`s.

Bas Vaessen #298
Bas Vaessen #298

Sandner nutzte das Treiben an der Spitze und beendete auf zwei. Der Tabellen Führende Miro Sihvonen vom DIGA Junior Racing Team baute seine Führung mit einem sicheren Sieg im zweiten Lauf aus. Mit nur noch einem Punkt Vorsprung in der Tabelle auf Platz zwei, wird die Luft langsam dünn für Ekerold. Es bleibt mehr als spannend!

Bei den Masters am Samstag im Qualifying ist einigen die Red Bull Dose aus der Hand gefallen als Angus Heidecke die schnellste Runde in den Berg gebrannt hat. Da hat das kleine „Ärgernis“ im KTM Sarholz Racing Team vom Samstagmorgen (Burkhard Sarholz wurde nicht direkt erkannt und musste erstmal außerhalb parken) auch keine entscheidende Rolle mehr gespielt. Am Sonntag war es der Teamkollege Dennis Ullrich der in beiden Rennen den Ton an der Spitze vorgab. Im ersten Durchgang ein kontrollierter Start – Ziel Sieg. Im zweiten Einsatz kam Ullrich bereits nach der ersten Runde als Führender zurück und auch hier sah man einen konzentriert, fehlerfreien und schnellen Ullrich. Red Plate für den Tabellen Führenden somit unter der #149.

Dennis Ullrich #149
Dennis Ullrich #149

Heidecke hatte in Lauf eins Pech am Start und somit alle Chancen auf das Treppchen schon zu Beginn verspielt. Im zweiten Lauf war das ganze schon anders. Von Beginn an im Spitzentrio unterwegs musste er in den ersten Minuten gegen die Angriffe von Dominique Thury halten. Zur Mitte war relativ eindeutig zu sehen dass nur er sich den zweiten Platz noch nehmen konnte. Thury hingegen musste nach dem Absprung am Tabel immer öfter den Kopf nach hinten nehmen. Von da kam in großen Schritten Thomas Kjer Olsen und es sah nicht danach aus, als wird er sich mit Rang vier zufrieden geben. Am Ende musste er das. Thury wiedermal stark unterwegs! Besonders hart traf es direkt nach dem Start in der zweiten Kurve Brian Hsu. In dem Anfangs Gedränge wurde er sauber vom Bike geholt und von einem nachfolgenden Fahrer überrollt – an der Hand. Das Rennen war gelaufen. Vielmehr bleibt zu hoffen dass nicht schon wieder eine längere Genesungs-Pause ansteht.

ADAC MX Masters Möggers 2016 in Bildern

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Facts

Veranstalter: ADAC Motorsport - www.adac-mx-masters.de

Ort: Motocross Möggers 2016 - www.mxweekend.at

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